Dabei begann alles eigentlich vielversprechend. Trotz der langen Ausfallliste – Granz, Postel, Suess, Riedl, Hendreschke und Karlsson fehlten – war die Mannschaft von Beginn an da. Die frühe Rangelei nach 68 Sekunden passte zur Stimmung: kämpferisch, emotional, mit dem Willen, Wolfsburg zu zeigen, dass es hier nichts zu holen gibt. Jussi Olkinuora war sofort hellwach und verhinderte mit einer starken Parade den frühen Rückstand.
Und dann dieser Moment, der Hoffnung machte: Austin Ortega erobert die Scheibe und trifft in der 4. Minute zur Führung. Die Eislöwen wirkten griffig, erspielten sich Chancen, setzten die Grizzlys unter Druck. Eigentlich hätte man in dieser Phase nachlegen müssen – vielleicht sogar müssen. Doch Dustin Strahlmeier wuchs auf Wolfsburger Seite immer mehr über sich hinaus, während unsere Powerplays trotz guter Möglichkeiten ungenutzt blieben.
Wie so oft rächte sich das. Kaum war Wolfsburg wieder komplett, kassierten wir selbst eine Strafe – und die Gäste schlugen eiskalt zu. Der Ausgleich zum 1:1 war ein Wirkungstreffer, von dem sich die Eislöwen mental spürbar schwer erholten. Zwar ging es mit dem Remis in die Pause, doch das Gefühl war bereits kein gutes mehr.
Im zweiten Drittel setzte sich das bekannte Bild fort. Einsatz ja, Effizienz nein. Wieder ein Unterzahlspiel, wieder ein Gegentor. Wolfsburg brauchte nicht viele Chancen, um zuzuschlagen – wir dagegen verzweifelten weiter an Strahlmeier oder an uns selbst. Auch das eigene Powerplay blieb harmlos, Ideen waren da, Durchschlagskraft fehlte.
Im Schlussabschnitt warfen die Eislöwen noch einmal alles rein, doch die Präzision fehlte weiterhin. Olkinuora hielt das Team mit starken Paraden im Spiel, doch nach dem 1:3 in der 57. Minute war klar: Das wird heute nichts mehr. Das Empty-Net-Tor zum 1:4 kurz vor Schluss fühlte sich dann nur noch wie der letzte Stich an.
Unterm Strich bleibt ein Spiel, das mehr hergegeben hätte. Ein ordentlicher Start, ein früher Führungstreffer – und am Ende trotzdem eine deutliche Niederlage. Wolfsburg war abgeklärter, konsequenter und nutzte unsere Fehler gnadenlos aus. Die Eislöwen hingegen scheiterten erneut an der eigenen Chancenverwertung und an der fehlenden Disziplin in den entscheidenden Momenten.
Es sind genau diese Abende, die weh tun. Weil man sieht, dass Potenzial da ist. Und weil man sich fragt, warum daraus so selten das Ergebnis entsteht, das wir uns als Fans so sehr wünschen.
.png)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen