Der 27. Spieltag führte unsere Dresdner Eislöwen zu den Iserlohn Roosters – und die Vorzeichen waren alles andere als ideal. Neben den ohnehin bekannten Verletzten fehlte diesmal auch David Suvanto krankheitsbedingt, zudem standen Ricardo Hendreschke und Matthias Pischoff nicht im Line-up. Jussi Olkinuora begann im Tor und sollte im Laufe des Abends noch einiges zu tun bekommen.
Dabei startete die Partie durchaus verheißungsvoll. Zwar hatten die Hausherren die erste Chance, doch Olkinuora war früh auf Betriebstemperatur. Dresden brauchte ein paar Minuten, fand dann aber besser ins Spiel. Als Iserlohns Lua Niehus wegen übertriebener Härte auf die Strafbank musste, schlugen die Eislöwen eiskalt zu: Neun Sekunden Powerplay reichten Trevor Parkes, um den Puck zur Führung im Tor unterzubringen. Ein Auftakt nach Maß.
Und es kam noch besser. Während Iserlohn um Antworten rang, nutzte Dresden seine Möglichkeiten konsequent. Emil Johansson erhöhte nach eigenem Nachschuss auf 2:0, und noch in derselben Minute legte Austin Ortega das 3:0 nach. Die frühe Auszeit der Roosters zeigte, wie sehr sie ins Wanken geraten waren. Trotz weiterer Überzahl blieb ein weiteres Tor aus, und so ging es – auch dank konzentrierter Defensivarbeit – mit einer komfortablen Führung in die erste Pause. Bitter: Für Bruno Riedl war die Partie zu diesem Zeitpunkt bereits verletzungsbedingt beendet.
Im Mitteldrittel kippte das Spiel langsam, aber spürbar. Iserlohn erhöhte den Druck, Dresden musste mehr und mehr in die Defensive. Zwar überstand man weitere Unterzahlsituationen zunächst schadlos, doch in der 30. Minute nutzte Tyler Boland ein Powerplay zum 1:3-Anschluss. Danach wurde es hektisch, zerfahren und strafengeprägt. Die Eislöwen kämpften, verteidigten viel – aber Entlastung gab es kaum noch. Nach 40 Minuten stand es „nur“ noch 3:1, und man ahnte bereits, dass dieser Abend noch sehr lang werden würde.
Das Schlussdrittel bestätigte diese Befürchtung. Iserlohn kam mit Wucht aus der Kabine, Dresden fand kaum noch Zugriff. Boland verkürzte erneut, der Treffer wurde per Videobeweis bestätigt – und spätestens jetzt war das Momentum endgültig gekippt. Als Hendrik Törnqvist in der 54. Minute ebenfalls nach Videobeweis den Ausgleich erzielte, fühlte sich das 3:0 aus dem ersten Drittel an wie eine ferne Erinnerung.
Zwar zeigte die Mannschaft noch einmal Moral: Austin Ortega brachte die Eislöwen nur eine Minute später erneut in Führung. Doch die Antwort der Roosters ließ nicht lange auf sich warten. Daniel Fischbuch glich erneut aus, ehe Christian Thomas kurz darauf das Spiel endgültig drehte. Der letzte Versuch mit gezogenem Goalie blieb ohne Ertrag.
Am Ende steht eine 4:5-Niederlage, die weh tut. Nicht, weil man chancenlos war – sondern gerade deshalb. Drei Tore Vorsprung, mehrfach zurückgekommen, und trotzdem nichts Zählbares mitgenommen. Es sind genau diese Spiele, die einen als Fan niedergeschlagen zurücklassen. Weil man weiß, was möglich gewesen wäre. Und weil man es trotzdem wieder aus der Hand gegeben hat.
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