Schon vor dem ersten Bully war klar: Das Lazarett bleibt gut gefüllt, die Aufstellung kreativ und C. J. Suess feiert sein Comeback – immerhin eine der wenigen positiven Schlagzeilen des Abends. Im Tor durfte Janick Schwendener von Beginn an zeigen, dass er starke Nerven besitzt. Spoiler: Die brauchte er auch.
Nach exakt 66 Sekunden begann der eigentliche Eislöwen-Abend. Emil Johansson durfte wegen Stockschlags kurz die Nürnberger Kühlbox von innen bestaunen, und Nürnberg dachte sich: Wenn schon Powerplay, dann richtig. Tyler Spezi traf, der Videobeweis wurde bemüht (man wollte sicher sein, dass Dresden wirklich schon wieder hinten liegt) – Treffer zählt. 1:0 Nürnberg, Spielzeit: kaum länger als ein durchschnittlicher Werbespot.
Dresden versuchte es danach tatsächlich mit Eishockey. In der achten Minute sogar mit einer guten Chance, doch Evan Fitzpatrick hatte offenbar beschlossen, heute nichts anbrennen zu lassen. Nürnberg hingegen nutzte seine Möglichkeiten effizienter: Brett Murray erhöhte auf 2:0, weil man ja nicht ewig warten will. Bis zur Pause erspielten sich die Eislöwen Chancen, ließen aber den Puck konsequent dort, wo er niemandem wehtut – nämlich nicht im Tor.
Das zweite Drittel stand dann ganz im Zeichen der Kategorie „Bemüht, aber glücklos“. Wenige Chancen, viel Kampf, ein starker Schwendener, der in der 30. Minute Schlimmeres verhinderte. Dresden drückte, Nürnberg konterte, der Puck suchte verzweifelt nach einem Dresdner Schläger mit Zielwasser. Als Dane Fox kurz vor Drittelende nur das Torgestänge traf und sich anschließend selbst in die Kühlbox verabschiedete, war klar: Heute ist einer dieser Abende.
Im Schlussdrittel überstanden die Eislöwen zunächst sogar ein Unterzahlspiel – Hoffnung keimte auf, wurde aber umgehend wieder gelöscht. Hoher Stock hier, Beinstellen da, doppelte Unterzahl – und Cole Maier sagte Danke. 3:0 Nürnberg. Weihnachtsgeschenk Nummer drei, sorgfältig verpackt.
Als Murray noch einmal auf die Strafbank musste, keimte erneut leise Hoffnung. Und tatsächlich: Tariq Hammond traf zum 1:4. Kurzzeitig fühlte es sich fast an wie ein Comeback. Gerry Fleming nahm die Auszeit, Schwendener verließ das Eis, der sechste Feldspieler kam – und Nürnberg bedankte sich artig. Sinan Akdag traf ins leere Tor, Owen Headrick setzte den Schlusspunkt zum 5:1.
So endete ein Abend, der perfekt in die spielintensive Weihnachtszeit passt: viel Einsatz, wenig Ertrag und reichlich Nürnberger Freude. Die Eislöwen haben geliefert – leider nur nicht das, was wir uns gewünscht hätten.
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