Freitag, 17. Oktober 2025

Zwischen Hölle und Hoffnung – ein Abend, der wehtat

Eishockey, du verdammte Hölle. Hoffnungsvoll machten wir uns an diesem Donnerstagnachmittag auf den Weg in die Landeshauptstadt. Wir – fast vollzählig. Nur Toni musste krank das Bett hüten. Gute Besserung an dieser Stelle, Kamerad.

Die letzten beiden Spiele hatten Mut gemacht, jeweils ein Punkt, und irgendwie lag da dieses leise Gefühl in der Luft: Heute könnte was gehen. Auch wenn die Haie aus Köln als Favoriten kamen – wir glaubten an unseren nächsten Schritt. Doch in der abermals ausverkauften JOYNEXT Arena schwanden unsere Hoffnungen schneller, als das erste Bier leer war.

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Wie schon so viele Gäste zuvor, traten auch die Kölner von Beginn an aufs Gas. Ein Schuss, ein Missverständnis, ein Puck, der Julius Hudacek zwischen den Schonern durchrutscht – 0:1. Sekunden später wieder Chaos vor dem Tor, zu viel Platz, zu wenig Zugriff – 0:2. Und als der dritte Treffer fiel, war klar: Das wird ein ganz langer Abend.

Das erste Drittel war vorbei, das Spiel gefühlt schon entschieden. Doch wir gaben nicht auf – wenn schon sportlich nichts geht, dann wenigstens auf den Rängen. Wir sangen, wir schrien, wir hielten dagegen. Für Blau-Weiß, für Dresden.

Der Mittelabschnitt begann wie der erste endete: Köln eiskalt, wir bemüht, aber wirkungslos. 0:4. Und dann dieser Moment, der uns kurz den Atem nahm – Tor? Kein Tor? Die Videoüberprüfung brachte keine Erlösung. Stattdessen weiter Frust.

Doch dann passierte etwas. Unsere Jungs kämpften. Gorcik stand goldrichtig, drückte die Scheibe über die Linie – 1:4! Und als Ortega kurz darauf den Anschluss zum 2:4 markierte, bebte die Halle. Für einen Moment fühlte es sich an, als könnten wir die Hölle bezwingen.

Das Schlussdrittel brachte dann leider die Ernüchterung. Eine Strafe gegen Karlsson, ein Überstehen in Unterzahl, aber Köln wirkte nun wieder wacher, abgeklärter, einfach besser. Zehn Minuten vor dem Ende das 2:5 – der Deckel war drauf. Die letzten Minuten liefen aus, das Ergebnis stand, der Frust saß tief.

Und trotzdem: Auf den Rängen herrschte bis zum Schluss Gänsehaut. Gesänge, Trommeln, Leidenschaft. Hier sind wir erstligatauglich – keine Frage. Auf dem Eis allerdings sieht es nach zehn Niederlagen aus elf Spielen anders aus. Wir wissen, dass es jetzt Punkte braucht. Dringend. Aber wir glauben weiter. Weil Hoffnung das ist, was uns in dieser Hölle am Leben hält.

Gute Besserung an dieser Stelle auch an Ricardo Hendreschke, der im ersten Drittel unglücklich in die Bande krachte und nicht weitermachen konnte. Komm bald zurück, Rico – wir brauchen dich da draußen.

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