Montag, 20. Oktober 2025

Zwischen Frust und Stolz – ein Abend, der Fragen hinterlässt

Einmal mehr verließen wir ratlos eine Arena nach Spielende. Gegen einen schwankenden Gegner fanden unsere Eislöwen lange Zeit keine Mittel. Der Anschlusstreffer kam zu spät – und so steht nach einem zähen Abend in München die elfte Niederlage im zwölften Spiel der PENNY DEL.

Doch der Reihe nach: Der Tag begann für uns mit einem zünftigen Frühstück, bevor sich unsere Gruppe gegen Mittag komplettierte und wir uns gut gelaunt auf die Fahrt in die bayrische Landeshauptstadt machten. Ein Stau vor Regensburg bremste uns zwar kurz aus, doch pünktlich zum ersten Bully erreichten wir den beeindruckenden SAP Garden.

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Und beeindruckend ist das richtige Wort. Modern, groß, laut – ein Eishockeytempel, in dem an diesem Abend 8.554 Zuschauer Platz fanden. Doch auf den Rängen übernahmen wir das Kommando. Rund 300 Eislöwen-Fans machten den Gästeblock zu einer blauen Festung, feuerten unsere Jungs von der ersten bis zur letzten Sekunde unermüdlich an. Diese Leidenschaft, dieser Stolz – das war Gänsehaut pur und hat so manchen Münchner verdutzt dreinblicken lassen.

Sportlich begann es gar nicht so schlecht. Zwischen den Pfosten stand Janick Schwendener, der an diesem Abend eine starke Vorstellung zeigte. In der Abwehr fehlte zwar David Suvanto, dafür rückte Oliver Granz zurück ins Line-up. Bis zum ersten Powerbreak hielten wir das 0:0 – ein kleiner, aber wichtiger Zwischensieg für ein Team, das zuletzt oft früh in Rückstand geriet. Doch dann kam wieder einer dieser Momente, die uns in dieser Saison so oft das Genick brechen. Ein ungenauer Pass hinter dem eigenen Tor, ein Münchner dazwischen, ein Querpass – Ferguson steht blank und schon steht es 0:1.

Trotz allem blieb die Partie offen. München war nicht übermächtig, aber uns fehlte einmal mehr die Durchschlagskraft nach vorn. Zu selten kam der letzte Pass an, zu selten war jemand da, der einfach mal Verantwortung übernahm. Im zweiten Drittel drückten die Bullen etwas mehr, doch „Schwendi“ hielt uns mit starken Paraden im Spiel. Erst ein unglücklich abgefälschter Puck vom Schlittschuh von Tariq Hammond brachte das 0:2. Bitter, weil eigentlich mehr drin war.

Unsere beste Chance vergab Austin Ortega, bevor die Eislöwen im Schlussdrittel endlich das Tempo anzogen. Mit Kampf, Wille und etwas Wut im Bauch kamen wir durch Trevor Parkes zum 1:2-Anschluss. Der Funke war da, die Hoffnung lebte – aber sie verglühte genauso schnell wieder. Selbst mit gezogenem Goalie wollte der Puck nicht mehr rein. Am Ende zitterte München den knappen Sieg über die Zeit, während wir uns einmal mehr fragen mussten, wann der Knoten endlich platzt.

Denn an diesem Abend wäre mehr möglich gewesen. München war nicht überragend – aber wir waren einfach nicht konsequent genug. Zu viele kleine Fehler, zu wenig Klarheit in den Aktionen, zu selten das nötige Quäntchen Glück. Es fehlt momentan von allem ein Stück, um wirklich DEL-tauglich zu sein. Das wissen sicher auch die Verantwortlichen. Wir werden niemanden an den Pranger stellen, aber wir erwarten, dass alles Mögliche getan wird, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Platz 13 bleibt das große Ziel – drei Punkte und einige Tore fehlen aktuell. Wir glauben daran. Noch.

Was uns bleibt, ist der Stolz auf das, was auf den Rängen passiert. Unser Support war einmal mehr absolute Spitzenklasse – laut, leidenschaftlich, unbeirrbar. Wenn wir diese Energie irgendwann wieder aufs Eis übertragen können, dann werden auch Siege folgen.

Kurz nach drei Uhr morgens endete unsere Auswärtsfahrt in heimischen Gefilden. Müde, heiser, aber immer noch blau-weiß im Herzen.
Ein riesiges Dankeschön an unsere Fahrer Dani und Robert – ihr seid die Besten.

Egal wie schwer es gerade ist – blau-weiß bleibt geil. Immer.

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