Darum ich liebe ich diesen Sport und diesen Eissportclub! Auch eine Nacht später fehlen mir immer noch irgendwie die Worte dazu. Doch ich möchte es trotzdem mal probieren:
Es war gestern vielleicht gegen dreiviertel-sieben. Ich hätte am liebsten das Laptop ausgemacht und nichts mehr hören wollen. Die Towerstars aus Ravensburg führten nach etwas mehr als sieben Minuten deutlich mit 4:0 und zu diesem Zeitpunkt schienen die Messen gelesen. Doch es ist erst vorbei, wenn die korpulente Lady singt.
Die Eislöwen vermasselten den Start komplett. Erst muss Zauner in die Kühlbox. Ravensburg bestraft dies sofort mit dem 1:0. Danach leistet sich Jordan Knackstedt eine dumme Aktion, erhält dafür eine Spieldauer und brachte seine Mannschaft eine fünf-minütige Unterzahl ein. Die Towerstars spielten wie im Rausch und Dresden verteidigte es eben auch ziemlich schlecht. So steht es ruck-zuck 4:0.
Wäre ich nicht schon so wütend genug gewesen, wäre ich es letztlich beim Blick in die sozialen Medien in der Drittelpause gewesen. Sicher macht Knackstedt mit dem Check einen Fehler, dennoch berechtigt das niemanden ihn in Grund und Boden zu kommentieren. In kürzerer Zeit mehr als über 100 Kommentare. Zum Vergleich: Nach dem zweiten Drittel waren es wesentlich weniger.
Nach diesem gab es ja auch keinen Grund zum meckern und hetzen. Die Eislöwen schaffen den Turnaround. Erst Mitchell, dann Pohl, Lamoureux und letztlich Walter sorgen für den durchaus verdienten 4:4-Ausgleich. Ravensburg ließ in der neutralen Zone Platz. Dresden nutzte die Räume und schlug eiskalt zu.
Im Schlussdrittel dann auch die Gastgeber wieder organisierter. Chancen gibt es auf beiden Seiten zum Sieg. Riku Helenius hält unsere Cracks im Spiel und es folgte der große Auftritt von Steve Hanusch. Noch 42 Sekunden auf der Uhr, Bullygewinn, "Otto" zieht einfach ab und trifft ins Glück.
Was für ein Spiel! Die Eislöwen zeigten eine große Moral und senden zum richtigen Zeitpunkt das so wichtige Lebenszeichen. Mit dem zugegeben völlig unerwarteten Sechs-Punkte-Wochenende hat sich die Situation in der Tabelle durchaus entspannt. Das Wichtigste: Wir haben es selber in der Hand. Genau das ist ein gutes Gefühl und gibt hoffentlich das nötige Selbstvertrauen für die abschließenden Spiele gegen Frankfurt (A) und Bad Tölz (H). Mit einem weiteren Sieg ist der direkte Klassenerhalt keine Utopie mehr.
Sicher frohlockte vor allem schon die sächsische Konkurrenz zwischendurch. Und klar, auch mein Blick ging immer mal wieder bange in Richtung Unterland. Dort drehten die Füchse zunächst das Spiel und gingen beim 2:1 und 3:2 jeweils selbst in Führung. In der Schlussphase drehten die Falken das Spiel in einen 4:3-Sieg. Damit haben die Eislöwen nun vier Punkte Vorsprung und halten alle Trümpfe in der eigenen Hand.
Etwas schmunzeln musste ich noch beim Blick in den offiziellen Spielbericht der Füchse. Da wird das Jahr 2007 nochmal heraufbeschworen. Ehrliche Grüße in das "Puckmekka" nach Ostsachsen. Ihr werdet das schon irgendwie schaffen!
Die Statistik zum Spiel:
Ravensburg Towerstars - Dresdner Eislöwen 4:5 (4:0, 0:4, 0:1)
Torfolge: 1:0 Robin Just (03:42 / PP1), 2:0 Shawn O'Donnell (06:04 / PP1), 3:0 Tero Koskiranta (06:49 / PP1), 4:0 Vincenz Mayer (07:10 / PP1), 4:1 Dale Mitchell (20:46), 4:2 Petr Pohl (27:37), 4:3 Mario Lamoureux (33:10), 4:4 Timo Walther (36:16), 4:5 Steve Hanusch (59:18)
Strafen: 4 / 11 + 20 Minuten
Zuschauer: 2.724 in der CHG Arena
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