Manchmal schenkt dir der Eishockeygott genau den Moment, den du als Fan dringend brauchst. Am Buß- und Bettag, an diesem vorgezogenen 38. Spieltag, war es endlich wieder so weit: Die Dresdner Eislöwen schenkten uns einen dieser magischen Abende, die wie Balsam auf die geschundene Fan-Seele wirken. Ein Abend, der zeigt, warum wir uns das alles antun – Auswärtsfahrten, Niederlagen, nervenaufreibende Spiele… und warum wir als Eislöwen-Fans Löbau, von Fahrt zu Fahrt immer mehr als geile Truppe zusammenwachsen.
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Gegner waren erneut die Schwenninger Wild Wings, gegen die man erst wenige Tage zuvor gespielt hatte. Der Kader war weiter ausgedünnt: Rundqvist, Granz, Postel, Suess verletzt; Krüger, Sykora und Hendreschke nicht im Aufgebot. Dagegen kehrte Connor Korte in den Kader zurück. Im Tor startete – wie so oft in diesen Tagen – Jussi Olkinuora, der Fels in der blau-weißen Brandung.
Ein Auftaktdrittel voller Willen – und endlich das verdiente Tor
Dresden legte los wie befreit: Druckvoll, aktiv, mit Zug zum Tor. Alles, was uns Fans zuletzt manchmal fehlte, war plötzlich wieder spürbar. Karlsson traf nur den Pfosten, Olkinuora hielt hinten die Null, und dann – endlich! – in der 16. Minute belohnte Kapitän Turnbull die Eislöwen für ihren starken Start. Die Halle explodierte. 1:0, absolut verdient. Und die JOYNEXT Arena kochte wie lange nicht mehr.
Zwischendrittel voller Nerven – und ein Rückschlag
Auch im Mitteldrittel blieb es eng, emotional und wild. Chancen auf beiden Seiten, ein erneut überragender Olkinuora – aber auch das nächste Pechmoment, als das Aluminium den möglichen zweiten Treffer verhinderte. Dann kam die lange Strafe gegen Ortega, vier Minuten Unterzahl. Die Eislöwen verteidigten leidenschaftlich, doch kurz nach Ablauf schlug Hänelt zum Ausgleich zu (35.). Bitter, weil das Spiel bis dahin klar in Dresdner Hand lag. Kurz vor der Pause hatte Dresden noch die große Chance zur Antwort, doch Bitzer störte erneut unsere Träume. 1:1, und alles wieder offen.
Dramatik pur – und das Comeback einer Mannschaft mit Herz
Der Start ins Schlussdrittel: wieder eine Strafe, wieder zittern. Überstanden. Dann der nächste Rückschlag – Bittner trifft in der 45. Minute zum 1:2. Wo andere Teams in sich zusammenfallen würden, begannen die Eislöwen erst richtig zu kämpfen. Bittner wanderte kurz darauf selbst in die Kühlbox, und Ortega nutzte das Powerplay eiskalt: 2:2 (49.). Die Halle stand Kopf, die Fans auch.
Doch Schwenningen konterte erneut und Hungerecker stellte auf 2:3 (56.). Wieder ein Treffer, der uns allen kurz die Luft nahm. Doch diese Mannschaft hat in dieser Saison eines gelernt: Kopf hoch und weiter. Keine Minute später wuchtete Andrew Yogan den Puck zum erneuten Ausgleich ins Netz – 3:3! Wahnsinn.
Strafen auf beiden Seiten folgten, doch kein Team konnte den Vorteil nutzen. Also: Overtime.
Der erlösende Moment – Ortega lässt die Arena beben
Mit einem Mann mehr starteten die Gäste in die Verlängerung, doch Olkinuora machte dicht. Und dann – kaum war wieder Gleichzahl – passierte das, was man nur deshalb liebt, weil man Eishockeyfan ist: Ortega stach zu. Der Puck zappelt im Netz, die Arena explodiert, fremde Menschen liegen sich in den Armen. 4:3. Sieg. Gänsehaut!
Ein Abend, an dem wir wieder wussten, warum wir Eislöwen sind
Nach so vielen schwierigen Momenten in dieser Saison war dieser Sieg nicht einfach nur ein Sieg. Er war ein Statement. Ein Aufatmen. Ein Aufblühen.
Und für uns als Fans – besonders für uns aus der Löbau-Gruppe – war es eines dieser Spiele, die man nie vergisst. Spiele, die zusammenschweißen. Spiele, bei denen man mitten im Jubel merkt: Wir wachsen von Fahrt zu Fahrt, von Spiel zu Spiel zu einer richtig geilen Gruppe zusammen.
Es war ein Abend, der nicht nur Punkte brachte – sondern Herz. Hoffnung. Emotionen.
Eislöwen-Eishockey, wie wir es lieben.
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