Donnerstag, 30. Oktober 2025

Wenn man denkt, schlimmer geht’s nimmer – kommt Nürnberg vorbei und zeigt, dass es doch geht

Mittwochabend in der Joynext Arena. 15. Spieltag, kalte Luft, Hoffnung in der Halle – also alles angerichtet für einen dieser legendären Eislöwen-Abende. Und ja, legendär wurde es… nur halt in der Kategorie „zum Vergessen“.

Cheftrainer Niklas Sundblad setzte auf denselben Kader wie zuletzt – was nach dem Motto klang: „Es hat zwar nicht funktioniert, aber vielleicht klappt’s ja diesmal durch Zufall.“ Im Tor stand Jussi Olkinuora, der schon beim Einlaufen den Blick eines Mannes hatte, der ahnt, was kommt.

>> Die Bildergalerie vom Spiel!

Erstes Drittel: Hoffnung, Chancen und – natürlich – kein Tor.
Die Eislöwen begannen tatsächlich schwungvoll. Schon nach wenigen Sekunden die erste gute Gelegenheit! Und dann – Überraschung – Treutle im Nürnberger Tor macht einfach seinen Job. Frechheit! Auf der anderen Seite durfte auch Olkinuora mal zeigen, dass er nicht zum Spaß da ist. Bis hierhin alles im Gleichgewicht – also quasi das klassische „Wir spielen gut, aber treffen nicht“-Drittel.

Dann kam das Powerplay. Zwei Minuten Überzahl – klingt nach Chance, sieht aber aus wie ein Live-Lehrfilm mit dem Titel „Wie man einen Puck nicht aufs Tor bringt.“ Statt Torjubel gab’s also gepflegte Ratlosigkeit.

In der 16. Minute dann das 0:1 durch Justus Böttner. Ein Abpraller, Chaos vorm Tor, und zack! drin. Wie immer. Der Gegner trifft mit einem halben Schläger aus der Drehung, wir brauchen 17 Pässe, um die blaue Linie zu überqueren. Und als wäre das nicht genug, verletzt sich auch noch Niklas Postel – weil: Wenn’s läuft, dann läuft’s.

Zweites Drittel: Willkommen im Albtraum.
Noch 14 Sekunden Überzahl zu Beginn – 14 Sekunden Hoffnung, die so schnell verflog wie ein Gratisbier an der Fankurve. Dann 24. Minute: 0:2. Charlie Gerard trifft, als wäre das alles ganz einfach. Und dann kommt das, was man nur noch als „Eislöwen-Defensivexperiment unter Laborbedingungen“ bezeichnen kann.

Innerhalb von vier Minuten klingelt’s drei weitere Male. Spezia (31.), Meireles (34.), Headrick (35.) – alle dürfen mal ran. Man könnte fast denken, Nürnberg hat ein Bonusprogramm: „Schießt ein Tor in Dresden, bekommt ein Freigetränk.“

Zur zweiten Pause steht’s 0:5. Auf der Anzeigetafel. Auf den Gesichtern der Fans: „Warum eigentlich wir?“

Drittes Drittel: Wenigstens das mit dem Videobeweis klappt.
Neuer Torwart, neues Glück: Janick Schwendener ersetzt Olkinuora. Und siehe da – endlich ein Treffer! Drew LeBlanc bringt den Puck über die Linie, und der Videobeweis sagt: Ja, das war wirklich ein Tor, Dresden darf sich freuen! Der Jubel war ehrlich, die Erleichterung groß, und für einen kurzen Moment sah man sogar wieder so etwas wie Stolz in der Halle.

Danach noch ein bisschen Rudelbildung, ein paar Strafen wegen „übertriebener Härte“ (also: endlich Emotionen!), aber am Ende blieb’s beim 1:5. Nürnberg nimmt die Punkte mit, wir den Frust – und ein bisschen schwarzen Humor.

Fazit:
- Kein Shutout – also praktisch ein Sieg!
- Der Videobeweis mag uns.
- Und immerhin: Wir wissen jetzt, dass 0:5 auch nur ein Zwischenstand ist.

Nächster Versuch am Wochenende. Vielleicht klappt’s ja dann – oder wenigstens das Catering.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen