Sonntag, 1. März 2020

Dramatisches Finale bringt den Klassenerhalt

Boahr, was war das denn bitte? Noch Stunden nach dem Spiel fehlten mir die Worte. Ein Herzschlagfinale hatten die Fans ausgerufen und ein solches wurde es dann auch. Aber mal ganz ehrlich: Darum lieben wir doch unseren Eishockey!

Die Stimmung in der Halle war schon beim Einspielen der Mannschaften super. Doch kurz nach Beginn der Partie gab es erstmal die kalte Dusche. Unsere Eislöwen verschliefen den ersten Wechsel total, Tölz spielte sich durch und "Liebling" Weller traf zum 0:1 nach 17 Sekunden.

Die Fans auf den Rängen und die Cracks auf dem Eis fingen sich aber schnell und ließen sich davon nicht beeindrucken. Das erste Powerplay wird im Anschluss genutzt. Timo Walther bediente Mario Lamoureux und der schoss den Puck zwischen den Beinen von Franzreb hindurch zum 1:1 in die Maschen.

Das schlechteste Unterzahlspiel der Liga übersteht in der Folge zwei Powerplays der Gäste, ehe es zum ersten größeren Aufreger des Spiels kam. Shawn Weller beförderte erst Steve Hanusch auf das Eis, rempelte dann auch noch einen Referee um. Schon merkwürdig ist die folgende Strafenverteilung: Zwei Minuten gegen Weller und Hanusch - jeweils wegen übertriebener Härte. Es grenzt schon an eine Farce, dass der Weller weitermachen konnte, während Steve nicht mehr auf das Eis zurückkehrte. Nach 20 Minuten ging es somit mit einem 1:1 in die Kabinen.

Der zweite Abschnitt wird dann schnell, hart und ähnelte schon stark einem Playoff-Spiel. Kapitän Thomas Pielmeier sorgte höchstpersönlich für die schnelle 2:1-Führung. Einen Schuss von Flade fälschte "Pille" ins Tor ab. Bei diesem Spielstand bleibt es dann auch bis kurz vor Schluss. Der Klassenerhalt ist vor Augen. Einen Ausgleich darf man sich aber nicht mehr leisten. Weißwasser gewann sein Spiel mit 3:0 und Kaufbeuren drehte im Schlussakkord in Bad Nauheim auf und sicherte dank eines 5:3-Erfolges ebenfalls den vorzeitigen Klassenerhalt.

Währenddessen verpasste Dale Mitchell die Entscheidung in Dresden. Die Gäste hatten längst Franzreb aus ihrem Tor beordert, doch Mitchell zielte knapp am Kasten vorbei. 7,7 Sekunde vor Ablauf der Spielzeit sollte es nochmal Bully vor dem Eislöwen-Tor geben. Während die gesamte Halle schon den finalen Siegesschrei auf den Lippen hatte, schafften die Gäste doch noch den Ausgleich und führten uns an den Rand des berüchtigten Tales der Tränen.

Nun war klar, dass der Zusatzpunkt her musste. Die Verlängerung ist schnell erzählt, weil große Chancen ausbleiben. Eine mehr als diskutable Strafe gegen Jordan Knackstedt sollte zehn Sekunden vor dem Ende aber nicht mehr ins Gewicht fallen. So musste also das Penaltyschießen zur Entscheidungsfindung herhalten. Dale Mitchell vergab zunächst für die Eislöwen. Der erste Schuss der Gäste wird derweil in Ostsachsen immer noch diskutiert. Warum auch immer. Schaut man sich die Wiederholungen an, sieht man deutlich, dass der Puck zweimal vom Angreifer berührt wird. Und die Entscheidung auf dem Eis lautete ohnehin: Kein Tor! So brachte uns Petr Pohl im Anschluss in Führung. Dass Mario Lamoureux nicht trifft spielt keine Rolle mehr. Riku Helenius sicherte den knappen Erfolg und damit den Klassenerhalt für unsere Dresdner Eislöwen.

Was war das für ein Abend! Die Erleichterung um 21:11 Uhr war bei mir riesengroß. Nun muss ich erstmal durchschnaufen. Am kommenden Freitag beginnt die kurze Pre-Playoff-Serie gegen Bad Nauheim. 

Die Statistik zum Spiel:

Dresdner Eislöwen - Tölzer Löwen 3:2 SO (1:1, 1:0, 0:1 / 1:0) 

Torfolge: 0:1 Shawn Weller (00:17), 1:1 Mario Lamoureux (02:37 / PP1), 2:1 Thomas Pielmeier (22:02), 2:2 Tyler McNeely (59:59 / EA), 3:2 Petr Pohl (65:00 / GWS) 

Strafen: 10  / 4 Minuten

Zuschauer: 3.526 in der Eissporthalle Dresden

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