Eissportclub!

Eissportclub Dresden, Dresdner Eislöwen - ja warum bin ich ausgerechnet Fan von diesem Eishockey-Verein geworden?

Gerade in meiner Heimat ist das eine Frage, die ich in den vergangenen Jahren des öfteren mir gefallen lassen musste. So einfach ist das hier in der Region mit den Eislöwen aus Dresden nämlich nicht. Wenn man hier in der Oberlausitz Fan der kleinen Hartgummischeibe ist, dann hält man es mit den Füchsen aus Weißwasser.

Die sind nun aber seit Beginn an überhaupt nicht mein Fall. Das wiederum liegt aber auch meiner Liebe zur Stadt Dresden im allgemeinen.

Wie so viele kleine Jungs vermutlich war auch ich zunächst für den Fußball Feuer und Flamme. Kein Wunder: Mein Vater und Bruder sind glühende Anhänger der SG Dynamo Dresden. Mit der Zeit versuchte ich aber über den Tellerrand zu blicken. Die Tageszeitung und der darin befindliche Sportteil sog Tag für Tag bis ins kleinste Detail in mich auf. So hörte ich vermutlich 2003 das erste Mal von den Dresdner Eislöwen.

Zunächst verfolgte ich die sportliche Entwicklung ausschließlich über die Tageszeitungen und war nach kurzer Zeit bestens über Club und Ergebnisse informiert. So richtig spannend wurde es im Jahr 2005, als die Eislöwen auf dem Sprung in die 2.Bundesliga waren. In der Halbfinal-Serie gegen die Hannover Indians lag Dresden schon mit 0:2 zurück und konnte wohl abermals einen Haken an den Aufstiegstraum machen. Schließlich benötigten die Niedersachsen nur noch einen Sieg zum Aufstieg. Doch die Eislöwen kämpften sich damals zurück und entschieden die Serie mit 3:2 für sich, was gleichbedeutend mit dem Schritt in die 2.Liga war. Es war ein erstes Schlüsselerlebnis. Das zweite folgte genau zwei Jahre später.

Nach einem starken ersten Jahr in der 2.Bundesliga rutschten die Eislöwen zum Ende der folgenden Saison noch in die Playdowns und mussten ausgerechnet gegen die Lausitzer Füchse spielen. Das Ende ist schmerzlich und brannte sich wie ein dunkler Fleck in das Gedächtnis. Bittere Tränen suchten sich ihren Lauf. Die Eislöwen waren zwar gerade abgestiegen, aber meine Liebe zu diesem Verein wurde damit einfach nur noch größer.

Der Neuanfang in der Oberliga verlief nach Plan. Nach nur einem Jahr gelang die Rückkehr in die 2.Bundesliga. Auch wenn die kommenden Jahre von vielen Tiefen begleitet waren und so manches mal das totale Aus des Vereins drohte, wurschtelte man sich an der Pieschener Allee irgendwie durch. Die Spielklasse hat Dresden seit 2007 nicht mehr verlassen, erreichte in der Zwischenzeit mehrmals das Playoff-Halbfinale und organisierte zwei tolle Open-Air-Spiele.

In den Jahren sind viele Spieler und Trainer gegangen. Man hat derbe Schlappen hingenommen und großartige Siege gefeiert. So ist das eben. Mit seinem Verein geht man durch dick und dünn, durch schwere und gute Zeiten.

Spielbesuche blieben zunächst aber lange Zeit eine Ausnahme und fanden maximal sporadisch statt. Das lag vor allem am eigenen Budget in der Ausbildung und die doch relativ lange Anreise jeweils. In der Spielzeit 2011/12 sollten sich die Gewohnheiten dann ändern. Ich verfolgte praktisch jedes Heimspiel, war bei den Derbys in Weißwasser und Crimmitschau dabei. Wenn ich die Eishalle in Dresden betrat, dann war das wie ein heimkommen. Woche für Woche bekannte Gesichter und auch wenn man sich nicht näher kannte, kam ein doch recht familiäres Gefühl auf.

Ein Gefühl, dass sich beim Fußball in all den Jahren, in diesem Ausmaße, nicht breit machen sollte. Vielleicht ist es auch so, dass Eishockey einfach nicht die Aufmerksamtkeit bekommt und man doch mehr oder weniger unter sich bleibt. Ein Gefühl ohne Angst vor Ausschreitungen oder Gewalthandlungen. Einfach Eishockey schauen, seine Mannschaft unterstützen, während dem Spiel sich verbal "bekämpfen" und in der Pause zusammen ein Bier trinken. Das war und ist bis heute eine vollkommene, wohltuende Kultur, die es so wohl nur beim Eishockey gibt.

Die Verbundenheit zum Verein hat nichts mit Erfolgen zu tun. Es ist das Gefühl, genau hier richtig zu sein. Dieses Gefühl geben mir die Dresdner Eislöwen schon lange.

Es gibt einfach nichts schöneres als unseren Eissportclub in der heimischen Halle, oder auswärts zu unterstützen. Dresdner Eislöwen für immer!


"OH OH - Dresdner Löwen, ihr seid unser Leben, Dresdner Löwen bis in den Tooood!"